Buch
Stol­per­stein An­nen­straße 34, Graz
Stei­er­mark, Ös­ter­reich. Fo­to: Da­nie­la Gra­be
Glo­bal Po­si­tio­n­ing Sys­tem (GPS)
47° 07' 12.74" Nord,15° 42' 62. 77" East
Der

In­ter­net­link

Fol­ge 9(13)

März 2016
Tech­ni­sche Uni­ver­sität Ber­lin. Me­di­en­wis­sen­schaft. Pra­xis­pro­jekt
IFAM: Das In­sti­tut für an­ge­wand­te Me­di­en­wis­sen­schaft - Fried­rich Knil­li (ifam-ber­lin.de)
  1. Im­pres­sum

    Her­aus­ge­ber und Re­dak­ti­on: Prof. Dr. Fried­rich Knil­li

    Re­dak­ti­on: Isa Knil­li

    Re­dak­ti­on und Ge­stal­tung: Dipl. Ing. / Web-Mas­te­rin El­ke Schü­le

    Glo­bal Po­si­tio­n­ing Sys­tem: Idee von Le­na, Ju­dith und Isa Knil­li

    Kon­takt: in­fo@­Der­In­ter­net­link.de

    Stand der Web­site: 05. Ju­li 2018

    Haf­tungs­aus­schluss

    Für Ver­wei­se auf den Sei­ten von Der­In­ter­net­link.de be­to­nen wir aus­drück­lich, dass wir kei­ner­lei Ein­fluss auf den Link­text, die Ge­stal­tung, even­tu­el­le Ver­let­zun­gen gel­ten­der Rech­te, auch Mar­ken- und Ti­tel­rech­te und die In­hal­te ver­link­ter Sei­ten ha­ben. Wir dis­tan­zie­ren uns auch aus­drück­lich von den Link­for­mu­lie­run­gen, so­wie von In­hal­ten al­ler Sei­ten, auf die wir Ver­wei­se ge­setzt ha­ben.

Hol­ly­wood über den Spa­ni­schen Bür­ger­krieg

Filmplakat

Quel­le: Imdb

Drei Ta­ge aus dem Krieg

Er lag der Län­ge nach auf dem brau­nen, na­delb­e­deck­ten Bo­den des Wal­des, das Kinn auf die ver­schränk­ten Ar­me ge­stützt, und hoch über ihm weh­te der Wind durch die Wip­fel der Kie­fern. Dort, wo er lag, ging es sanft berg­ab, aber ein Stück wei­ter un­ten wur­de der Berg­hang steil, und er sah die geöl­te Straße, wie sie sich in schwärz­li­chen Win­dun­gen durch die Pas­sen­ge schlän­gel­te. Ein Fluss lief an der Straße ent­lang, und in der Tie­fe des Pas­ses sah er ei­ne Müh­le am Ufer und die stür­zen­den Was­ser des Dam­mes, weiß im som­mer­li­chen Son­nen­schein.
»Ist das die Sä­ge­müh­le?« frag­te er.
»Ja.«
»Ich kann mich nicht an sie er­in­nern.«
»Sie wur­de spä­ter ge­baut. Die al­te Müh­le steht wei­ter un­ten, tief un­ten.«
Er ent­fal­te­te die Fo­to­kar­te auf dem Wald­bo­den und be­trach­te­te sie auf­merk­sam. Der al­te Mann blick­te ihm über die Schul­ter; ein al­ter Mann, un­ter­setzt und stäm­mig, in schwar­zem Bau­ern­kit­tel und grau­en, brett­stei­fen Ho­sen, an den Füßen die mit Hanf­schnü­ren be­sohl­ten Schu­he. Er at­me­te schwer, er­schöpft von dem An­stieg, und sei­ne Hand ruh­te auf ei­nem der bei­den ge­wich­ti­gen Pa­cken, die sie her­auf­ge­schleppt hat­ten.
»Dann kann man von hier aus die Brü­cke nicht se­hen.«
»Nein«, sag­te der Al­te. »Wir sind auf der ebe­nen Sei­te des Pas­ses, wo der Fluß lang­sam fließt. Wei­ter un­ten, wo die Straße zwi­schen den Bäu­men ver­schwin­det, wird's plötz­lich steil, und dort ist ei­ne tie­fe Schlucht...«
»Ich er­in­ne­re mich.«
»Über die­se Schlucht führt die Brü­cke.«
»Und wo ha­ben sie ih­re Pos­ten?«

Quel­le: Er­nest He­ming­way, Wem die Stun­de schlägt. Ro­man 1940

Das Mäd­chen und der Mör­der - Die Er­mor­dung Trotz­kis (1972)

Filmplakat2

War Li­on ein Sta­li­nist?

Man stel­le ihn sich gut vor, die­sen Mann Trotz­ki, zur Un­tä­tig­keit ver­ur­teilt, ge­zwun­gen, müßig mit mit­an­zu­se­hen, wie das großar­ti­ge Ex­pe­ri­ment, das Le­nin und er be­gon­nen hat­ten, in ei­ne Art gi­gan­ti­schen klein­bür­ger­li­chen Schre­ber­gar­ten ver­wan­delt wur­de. Denn ihm, der den Erd­ball mit So­zia­lis­mus durch­trän­ken woll­te, er­schien der 'Sta­l­in­staat', so sag­te er, so schrieb er, als läp­pi­sches Zerr­bild des­sen, was ihm ur­sprüng­lich vor­ge­schwebt war. Da­zu kommt der tie­fe, per­sön­li­che Wi­der­wil­le ge­gen Sta­lin, den Kom­pro­miß­ler, der ihm, dem Schöp­fer des Pla­nes, stän­dig ins Hand­werk ge­pfuscht und ihn schließ­lich ver­trie­ben hat­te. Un­zäh­li­ge Ma­le hat Trotz­ki sei­nem maß­lo­sen Haß und sei­ner Ver­ach­tung Sta­lins Aus­druck ge­ge­ben. (...)
Trotz­ki ist mu­tig und be­den­ken­los, ein großer Spie­ler, sein gan­zes Le­ben ist ei­ne Ket­te von Aben­teu­ern, toll­küh­ne Un­ter­neh­mun­gen wa­ren ihm sehr oft gut hin­aus­ge­gan­gen. Zeit­le­bens hat­te der Op­ti­mist Trotz­ki sich die Kraft zu­ge­traut, Schlech­tes für sei­ne Plä­ne nut­zen und es am En­de, wenn es dar­auf an­kam, aus­schal­ten und un­schäd­lich ma­chen zu kön­nen. Wenn Al­ki­bia­des zu den Per­sern ging, war­um nicht Trotz­ki zu den Fa­schis­ten? (...)
Shake­speares Co­rio­lan, als er zu Roms Geg­nern, den Volks­kern, geht, spricht von den fal­schen Freun­den, die ihn al­le im Stich ge­las­sen hät­ten. 'Sie dul­de­tens', sagt er zu Roms Erz­feind, 'mich durch der Skla­ven Stim­me aus Rom ge­zischt zu se­hen. Die­se Ver­rucht­heit bringt mich an dei­nen Herd, Haß, ganz mei­nen Nei­dern al­les wett zu ma­chen, bringt mich hier­her.' So ur­teilt Shake­speare über die Mög­lich­keit, ob Trotz­ki mit den Fa­schis­ten pak­tiert hat. (...)
Die Luft, die man im Wes­ten at­met, ist ver­braucht und schlecht. Es gibt in­ner­halb der west­li­chen Zi­vi­li­sa­ti­on kei­ne Klar­heit und Ent­schie­den­heit mehr. Man wagt nicht, sich ge­gen den an­drän­gen­den Bar­ba­ris­mus mit der Faust zu weh­ren oder auch nur mit star­ken Wor­ten, man tut es mit hal­bem Her­zen, mit va­gen Ges­ten, und die Er­klä­run­gen der Ver­ant­wort­li­chen ge­gen den Fa­schis­mus sind ver­zu­ckert und ver­klau­su­liert. Wen wi­der­te nicht die Flau­heit und Heu­che­lei an, mit der die­se Ver­ant­wort­li­chen auf den Über­fall auf die spa­ni­sche Re­pu­blik durch die Fa­schis­ten re­agier­ten? Quel­le: Li­on Feucht­wan­ger, Mos­kau 1937. Ams­ter­dam