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Stand der Website: 05. Juli 2018
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Hollywood über den Spanischen Bürgerkrieg
Quelle: Imdb
Drei Tage aus dem Krieg
Er lag der Länge nach auf dem braunen, nadelbedeckten Boden des Waldes, das Kinn auf die verschränkten Arme gestützt, und hoch über ihm wehte der Wind durch die Wipfel der Kiefern. Dort, wo er lag, ging es sanft bergab, aber ein Stück weiter unten wurde der Berghang steil, und er sah die geölte Straße, wie sie sich in schwärzlichen Windungen durch die Passenge schlängelte. Ein Fluss lief an der Straße entlang, und in der Tiefe des Passes sah er eine Mühle am Ufer und die stürzenden Wasser des Dammes, weiß im sommerlichen Sonnenschein.
»Ist das die Sägemühle?« fragte er.
»Ja.«
»Ich kann mich nicht an sie erinnern.«
»Sie wurde später gebaut. Die alte Mühle steht weiter unten, tief unten.«
Er entfaltete die Fotokarte auf dem Waldboden und betrachtete sie aufmerksam. Der alte Mann blickte ihm über die Schulter; ein alter Mann, untersetzt und stämmig, in schwarzem Bauernkittel und grauen, brettsteifen Hosen, an den Füßen die mit Hanfschnüren besohlten Schuhe. Er atmete schwer, erschöpft von dem Anstieg, und seine Hand ruhte auf einem der beiden gewichtigen Packen, die sie heraufgeschleppt hatten.
»Dann kann man von hier aus die Brücke nicht sehen.«
»Nein«, sagte der Alte. »Wir sind auf der ebenen Seite des Passes, wo der Fluß langsam fließt. Weiter unten, wo die Straße zwischen den Bäumen verschwindet, wird's plötzlich steil, und dort ist eine tiefe Schlucht...«
»Ich erinnere mich.«
»Über diese Schlucht führt die Brücke.«
»Und wo haben sie ihre Posten?«
Quelle: Ernest Hemingway, Wem die Stunde schlägt. Roman 1940
Das Mädchen und der Mörder - Die Ermordung Trotzkis (1972)
War Lion ein Stalinist?
Man stelle ihn sich gut vor, diesen Mann Trotzki, zur Untätigkeit verurteilt, gezwungen, müßig mit mitanzusehen, wie das großartige Experiment, das Lenin und er begonnen hatten, in eine Art gigantischen kleinbürgerlichen Schrebergarten verwandelt wurde. Denn ihm, der den Erdball mit Sozialismus durchtränken wollte, erschien der 'Stalinstaat', so sagte er, so schrieb er, als läppisches Zerrbild dessen, was ihm ursprünglich vorgeschwebt war. Dazu kommt der tiefe, persönliche Widerwille gegen Stalin, den Kompromißler, der ihm, dem Schöpfer des Planes, ständig ins Handwerk gepfuscht und ihn schließlich vertrieben hatte. Unzählige Male hat Trotzki seinem maßlosen Haß und seiner Verachtung Stalins Ausdruck gegeben.
(...)
Trotzki ist mutig und bedenkenlos, ein großer Spieler, sein ganzes Leben ist eine Kette von Abenteuern, tollkühne Unternehmungen waren ihm sehr oft gut hinausgegangen. Zeitlebens hatte der Optimist Trotzki sich die Kraft zugetraut, Schlechtes für seine Pläne nutzen und es am Ende, wenn es darauf ankam, ausschalten und unschädlich machen zu können. Wenn Alkibiades zu den Persern ging, warum nicht Trotzki zu den Faschisten?
(...)
Shakespeares Coriolan, als er zu Roms Gegnern, den Volkskern, geht, spricht von den falschen Freunden, die ihn alle im Stich gelassen hätten. 'Sie duldetens', sagt er zu Roms Erzfeind, 'mich durch der Sklaven Stimme aus Rom gezischt zu sehen. Diese Verruchtheit bringt mich an deinen Herd, Haß, ganz meinen Neidern alles wett zu machen, bringt mich hierher.' So urteilt Shakespeare über die Möglichkeit, ob Trotzki mit den Faschisten paktiert hat.
(...)
Die Luft, die man im Westen atmet, ist verbraucht und schlecht. Es gibt innerhalb der westlichen Zivilisation keine Klarheit und Entschiedenheit mehr. Man wagt nicht, sich gegen den andrängenden Barbarismus mit der Faust zu wehren oder auch nur mit starken Worten, man tut es mit halbem Herzen, mit vagen Gesten, und die Erklärungen der Verantwortlichen gegen den Faschismus sind verzuckert und verklausuliert. Wen widerte nicht die Flauheit und Heuchelei an, mit der diese Verantwortlichen auf den Überfall auf die spanische Republik durch die Faschisten reagierten?
Quelle: Lion Feuchtwanger, Moskau 1937. Amsterdam